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Geiz ist weder geil noch zukunftsfähig

Bei Äpfeln oder Eiern setzt sich die Erkenntnis mehr und mehr durch: Auf die Qualität kommt es an, weniger auf den Preis. Da zahlt man fürs Bio-Siegel schon mal ein paar Cent mehr. Weil gesünder, leckerer, nachhaltiger.

Beim Strom dagegen gilt nach wie vor die Devise: Hauptsache billig! Regionalität oder Öko-Qualität spielen kaum eine Rolle bei einem Produkt, das ja scheinbar von ganz allein aus der Dose in der Wand kommt. Selbst wenn der Lieferant pleitegeht, gehen die Lichter nicht aus, weil dann ja der Grundversorger einspringt – solange, bis wieder ein Billiganbieter gefunden wurde…

Es ist höchste Zeit, dass wir auch hier endlich ein verantwortungsvolles Konsumbewusstsein entwickeln! Nicht nur mit unserer Entscheidung für Äpfel vom Bauern nebenan und Eier aus ökologischer Freilandhaltung tragen wir zu einer besseren (Um)Welt bei. Auch die Wahl unseres Stromanbieters gestaltet unsere Zukunft mit. Und auch hier geht es nachhaltig und regional! Auf dem Bürgerstrom-Marktplatz von cells energy stellen Hunderte von Erneuerbaren Stromerzeugern sich und ihre Anlagen vor. Hier hat der Strom ein Gesicht, einen Namen, eine Geschichte – und damit auch (s)einen Wert!

Im Dezember lag der Preis mit 42,7 ct/kWh zwar so hoch wie noch nie, weil er sich am Börsenpreis orientiert. Als Kunde einer nachhaltigen Solidargemeinschaft ist man an den Preissteigerungen genauso beteiligt wie an den Niedrigpreis-Momenten. Und so hat sich im vergangenen Jahr ein Durchschnittspreis von 29,2 ct/kWh ergeben. Fair. Transparent. Nachvollziehbar. Und deutlich niedriger als die Preise der Grundversorgung, in die man als ehemaliger Kunde eines plötzlich lieferunfähig gewordenen Billiganbieters fällt.
Geiz ist weder geil noch zukunftsfähig.                    Claudia Lau

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„Bezahlbarkeit der Elektrizität“

Heute, Mittwoch, 03. November, veranstaltet der Wirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags eine Anhörung zur „Bezahlbarkeit der Elektrizität“. Die Vertreter der Erneuerbaren Energien (EE) sind dazu allerdings nicht eingeladen…

Bayern ist bei der Versorgung mit Strom aus Erneuerbaren Energien auf einen schlechten Mittelplatz in Deutschland abgerutscht. Hierüber werden die Bürger*innen seitens der Staatsregierung immer wieder getäuscht, indem die Quote an Strom aus EE nicht auf die Versorgung sondern auf die Erzeugung bezogen wird. Da Bayern durch Stilllegung seiner Atom- und einiger Kohlekraftwerke die Stromerzeugung stark verringert hat, steigt dadurch die auf die Erzeugung bezogene EE-Quote. Nicht aber die auf die Versorgung bezogene. Und Bayern wird so immer abhängiger von Stromeinfuhren.

Moderne Solar- und Windkraftanlagen können in Bayern den Strom für 5 und teilweise sogar 4 Cent je Kilowattstunde liefern. Die Stromversorgungssicherheit können wir mit a) dem Mix aller EE (Bioenergie, Geothermie, Solar, Wasser- und Windkraft), b) europaweitem Verbund zum Ausgleich wetterbedingter Fluktuationen, c) Lastmanagement und d) den immer günstiger werdenden Speichern bewerkstelligen. Auch bei Einberechnung der Systemkosten für Verbund und Speicher ist mittlerweile die Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien günstiger als die aus Atom-, Gas- und Kohlekraftwerken. Bei Berücksichtigung von Folgekosten für Atommüll und Klimaschäden sowieso.

Wir müssen die Marktkräfte nutzen, um die Stromversorgung ökologischer und ökonomischer zu machen. Der Staat hat nach jahrelangem Ringen endlich damit angefangen, durch einen besseren CO2-Zertifikatehandel die Klimafolgekosten bei der Stromversorgung einzupreisen. Jetzt brauchen wir eine räumliche Flexibilisierung der Strompreise. Das führt Erzeuger und Verbraucher zusammen und schafft sinnvolle Signale für Investitionen. Zwei Strompreiszonen können ein Anfang sein.

Raimund Kamm, Landesvorsitzender der LEE Bayern

Über den LEE Bayern: Der LEE Bayern wurde 2018 als Teil des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE e.V.) gegründet und ist der Dachverband der Branchenverbände für Holz, Biogas, Geothermie, Erdwärme, Solar, Wasser- und Windkraft. Heute steht er für rund 50 Prozent der Stromerzeugung und Teile der Mobilität und Wärmeversorgung in Deutschland. Er will die 100 % Versorgung aus Erneuerbaren Energien.

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Erwartungen an die Politik

Allgäuer Betreiber von Wind- und Wasserkraft, PV- und Biogasanlagen erheben die Stimme und zeigen Gesicht.

Bei der anstehenden Bundestagswahl geht es in der K-Frage nicht nur um den Kanzler/innenposten, sondern ganz entscheidend auch ums Klima! Um die gesetzlich vereinbarten Ziele zu erreichen muss die nächste Regierung nämlich sofort geeignete Rahmenbedingungen schaffen und konkrete Maßnahmen zur CO2-Minderung einleiten. Dabei spielen die Erneuerbaren Energien eine entscheidende Rolle. Vier Allgäuer Betreiber von Wind- und Wasserkraft, PV- und Biogasanlagen zu Wort formulieren ihre konkreten Wünsche und Erwartungen an den 20. Deutschen Bundestag.

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Energieversorgung aus 100 Prozent Erneuerbaren schon 2035?

Das DIW Berlin berechnet zwei Szenarien zur Vollversorgung aus erneuerbaren Energien. Während der Strombedarf stark steigt, sinkt der Gesamtenergieverbrauch.

Der gesamte deutsche Energiebedarf ließe sich innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahre ausschließlich mit erneuerbaren Energien decken. Das ist die zentrale Erkenntnis einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Den Berechnungen zufolge könnte nicht nur die Stromnachfrage, sondern die gesamte Energienachfrage hierzulande mit Erneuerbaren gesichert werden. Auch europaweit würden dann keine fossilen Energieträger oder Kernkraft mehr verwendet, teilte das DIW mit.

Voraussetzung dafür sei, dass das Ausbautempo in Deutschland stark gesteigert wird, sowohl bei der Wind- als auch bei der Solarenergie.

Strombedarf steigt auf 1.000 Terawattstunden

Im Fall einer Vollversorgung mit Erneuerbaren würde die Stromnachfrage in Deutschland aufgrund des Trends zur Elektrifizierung stark steigen und bei über 1.000 statt gut 500 Terawattstunden (im Jahr 2018) liegen. Dafür wäre der gesamte Energieverbrauch mit gut 1.200 Terawattstunden im Vergleich zu knapp 2.600 im Jahr 2018 weniger als halb so hoch.

 „100 Prozent erneuerbare Energien sind technisch möglich und ökonomisch effizient – und vor allem dringend nötig, um die europäischen Klimaschutzziele erreichen zu können“, sagte Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am DIW Berlin.

Zwei Szenarien berechnet

In der Studie wurden zwei Szenarien berechnet, die einen erneuerbaren Erzeugungsmix in ganz Europa umfassen und sowohl Strom als auch Wärme und den Transport – die sogenannten Sektorenkopplung – berücksichtigen. Das integrierte Szenario, das den Ausbau der Erzeugungs- und Speicherkapazitäten in Verbindung mit dem nötigen Netzausbau betrachtet und eine Balance zwischen beidem anstrebt, sei dabei dem desintegrierten Szenario überlegen, so die Wissenschaftler: In ersterem wird die Energie näher an den Verbraucher erzeugt, was etwa den Bedarf an Batteriespeichern und Stromleitungen reduziert.

„Durch die Berücksichtigung von Netzausbaukosten würde die regionale Gleichverteilung von Erzeugung und Verbrauch im Vergleich zu heute gestärkt werden“, erklärt Christian von Hirschhausen, DIW-Forschungsdirektor für internationale Infrastrukturpolitik und Industrieökonomie. „Es ist kein Naturgesetz, dass der Windstrom nur aus dem Norden kommen kann und von dort in den Süden transportiert werden muss. Das Potenzial für erneuerbare Energien ist in allen Regionen in Deutschland vorhanden, es wird bisher nur sehr ungleich genutzt.“ Entsprechend müsste beispielsweise die Windkraft an Land am stärksten in Süddeutschland ausgebaut werden.

Energieversorgung aus 100 Prozent Erneuerbaren schon 2035? – ERNEUERBARE ENERGIEN

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Erneuerbare Energien: 100 Prozent bis 2030 machbar

Deutschland könnte schon bis 2030 eine bezahlbare Energieversorgung aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien schaffen. Die Energy Watch Group skizziert diesen Weg in einer Studie. Der Windkraftausbau im Süden spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Die aktuelle Studie der Energy Watch Group (EWG) zeigt, dass Deutschland bereits bis 2030 vollständig, zuverlässig und wirtschaftlich mit Erneuerbarer Energie versorgt werden kann und dabei sogar über ein ökonomisch vorteilhafteres Energiesystem verfügen würde. Damit liegt das erste Energie-Szenario vor, das den Weg zu 100 % Prozent Erneuerbaren sektorenübergreifend, techno-ökonomisch umsetzbar und mit vollständiger Bedarfsdeckung auch in winterlichen Dunkelflauten
stundengenau aufzeigt.

Innerhalb der Studie werden drei Szenarien gegenübergestellt, die sich durch einen verschieden starken Ausbau der Windkraft im Süden unterscheiden. Ein Szenario verzichtet vollständig auf den Windkraft-Ausbau im Süden, ein zweites geht von 24 Gigawatt installierter Leistung aus. Ein drittes Szenario setzt auf eine vollständige Ausschöpfung des Windpotenzials im Süden – 37 Gigawatt. Ein wesentliches Ergebnis ist, dass ein starker Windkraftausbau im Süden Deutschlands das wirtschaftlich sinnvollste Szenario ist.

Mehr Windkraft im Süden – weniger Netzausbau

Ein Grund dafür ist der in diesem Fall geringer ausfallende Netz- und Speicherausbau. Kommt das EWG-Szenario mit viel Windkraftausbau im Süden zum Tragen, wird der Ausbau der Nord-Süd-Transportkapazitäten von heute 8,9 auf 16,5 Gigawatt geschätzt. Das entspricht in etwa den jetzt in Planung und Bau befindlichen Nord-Süd-Übertragungsleitungen. Ohne den Windenergieausbau im Süden müssten die Übertragungsleitungen auf 21,3 Gigawatt ausgebaut werden.

Auch die Speicherkapazitäten würden sich im EWG-Szenario gleichmäßig auf ganz Deutschland verteilen. Je mehr Windenergie im Süden fehlt, desto größer wird der Bedarf an saisonaler Speicherung. Auch in Bezug auf die Endenergiebereitstellung führt der Verzicht auf den Ausbau der Windenergie im Süden zu einem deutlich erhöhten Speicherbedarf.

Ausbauraten um das 20-fache erhöhen

Die heutigen jährlichen Ausbauraten müssen für 100 Prozent Erneuerbare bis 2030 zum Teil um das bis zu 20-fache erhöht werden. Das erscheint immens, ist aber machbar. Hans-Josef Fell, Präsident der EWG, weist auf den Man-to-the-Moon-Charakter der unausweichlich notwendigen Transformation hin: „Solche exponentiellen Wachstumsgeschwindigkeiten ähneln denen, wie sie in bisherigen Technik-Revolutionen der Weltgeschichte oftmals in nur einer Dekade realisiert wurden: Mondlandung, PC, Internet und Mobilfunk.“

Ohne mehr Effizienz in der Energieverwendung ist das Ziel jedoch nicht zu schaffen – weder 2030 noch irgendwann sonst. Vor allem die Energieverwendung im Gebäude und damit die Wärmeversorgung ist ein entscheidender Hebel. Deshalb kommt der Gebäudesanierung im großen Maßstab und hoher Qualität eine besondere Bedeutung zu. Aber auch durch Verkehrsvermeidung sind Effizienzgewinne erreichbar.

Die Energiegestehungskosten von durchschnittlich 76 Euro pro Megawattstunden liegen im günstigsten EWG-Szenario (viel Windkraft im Süden) auf ähnlichem Niveau wie 2018; die jährlichen Gesamtkosten für Energie betragen zwischen 155 Milliarden (EWG-Szenario) und 191 Milliarden Euro (Szenario ohne nennenswerten Windkraftausbau im Süden): Zum Vergleich: im Jahr 2018 lagen sie bei 189 Milliarden Euro.

https://www.energiezukunft.eu/erneuerbare-energien/wind/100-prozent-bis-2030-machbar/

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Schulze: Deutschland wird Vorreiter bei Erneuerbaren Energien im Verkehr

Bundestag beschließt neue Vorgaben für Förderung klimafreundlicher Kraftstoffe – ab 2023 Aus für Palmöl

Bis 2030 wird die Treibhausgas-Minderungsquote für Kraftstoffe von heute sechs auf 25 Prozent ansteigen. So sieht es eine Gesetzesänderung vor, die laut einer BMU-Medienmitteilung am 21.05.2021 vom Bundestag verabschiedet wurde. Demnach müssen Mineralölunternehmen künftig deutlich mehr Erneuerbare Energien einsetzen, um die CO2-Emissionen ihrer Treibstoffe zu senken. Mit dem Beschluss verbannt Deutschland zudem ab 2023 Biokraftstoffe auf Basis von Palmöl aus den Tanks. Neben starken Anreizen für den Einsatz grünen Wasserstoffs und die Förderung von Ladesäulen sollen künftig vor allem fortschrittliche aus Abfall- und Reststoffen gewonnene Biokraftstoffe gefördert werden.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Deutschland wird mit dem Beschluss zum Vorreiter bei den erneuerbaren Energien im Verkehr. Wir gehen mit den neuen Quoten für klimafreundliche Kraftstoffe und erneuerbare Energie im Verkehr weit über die EU-Vorgaben hinaus. Und wir schaffen den Ausstieg aus der Nutzung von Palmöl im Tank in weniger als zwei Jahren. Künftig werden nur noch solche Technologien zusätzlich gefördert, die effizient sind und den Verkehr wirklich nachhaltig machen: Elektromobilität im Straßenverkehr, fortschrittliche Biokraftstoffe aus Abfall- und Reststoffen und grüner Wasserstoff in Raffinerien. Synthetische Kraftstoffe fördern wir gezielt dort, wo nicht-fossile Alternativen fehlen: im Flugverkehr.“

Mit der Gesetzesnovelle setzt die Bundesregierung die EU-Richtlinie für erneuerbare Energien im Verkehr um (RED II). Diese gibt den Mitgliedsstaaten vor, dass der Anteil erneuerbarer Energien bis ins Jahr 2030 auf mindestens 14 Prozent am gesamten Energieverbrauch im Verkehrssektor steigen muss. Deutschland wird mit dem Beschluss des  Bundestags diese EU-Vorgaben deutlich übertreffen und den Anteil von derzeit 10 Prozent auf rund 32 Prozent erhöhen. Dies geschieht über die Treibhausgasminderungs-Quote (THG-Quote) im Bundesimmissionsschutzgesetz. Mit der THG-Quote werden Mineralölunternehmen verpflichtet, die Treibhausgasemissionen ihrer Kraftstoffe zu senken. Dazu können sie etwa grünen Wasserstoff, erneuerbar erzeugten Strom oder Biokraftstoffe einsetzen. Laut der vom Bundestag beschlossenen Gesetzesnovelle steigt die Minderung von zuletzt 6 Prozent im Jahr 2020 bis 2030 schrittweise auf 25 Prozent.

Schulze: Deutschland wird Vorreiter bei Erneuerbaren Energien im Verkehr – SOLARIFY

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Erneuerbare Energien wenn nötig mit Strafen durchsetzen

Experten sehen die dringende Notwendigkeit, fossile Treibstoffe zu ersetzen – etwa durch Aufpreise für Verbrenner.

Im motorisierten Verkehrsbereich gibt es nach wie vor eine gigantische Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen. An Land, in der Luft und zu Wasser verwenden Transportmittel zu 96,3 Prozent nicht erneuerbare Energien.

Die von österreichischen Wissenschaftlern organisierte Expertendiskussion „Renewables in Transport“ ging daher den Fragen nach, ob genügend erneuerbare Energien zur Verfügung stehen, um große Teile des Transportsektors anzutreiben und wie reif die Technologien dafür sind.

Erdöl weiterhin dominant

Wie Reinhard Haas, der Leiter der Energy Economics Group an der TU Wien, darlegt, haben sich die Anteile von Erdölprodukten, Erdgas und Elektrizität im Energiemix des Transportsektors in den vergangenen Jahrzehnten nur langsam verändert. Seit den 2000ern gibt es dagegen ein rasantes Wachstum von Biotreibstoffen, was vor allem gesetzlichen Auflagen zur Beimischung in Benzin und Diesel zu verdanken ist. Hier stelle sich die Frage, wieviel Treibhausgasemissionen sich durch Biotreibstoffe tatsächlich einsparen lassen.

Laut Amela Ajanovic vom Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe der TU Wien ist der Bedarf an umfassenden Veränderungen im Transportsektor groß. Während die Treibhausgasemissionen von Energieerzeugung, Industrie, Landwirtschaft und Wohnen seit Beginn der 80er-Jahre kontinuierlich sinken, ist der Transportbereich der einzige, in dem es bis heute eine Steigerung gibt.

Veränderungen gibt es aber. Die EU verfolgt ehrgeizige Ziele und will den Anteil von E-Fahrzeugen auf der Straße steigern und die Durchschnittsemissionen von Autos senken. Viele Länder haben ein Ablaufdatum für den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor festgelegt. Österreich bislang noch nicht.

Weitere Infos unter:

Erneuerbare Energien wenn nötig mit Strafen durchsetzen (msn.com)

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Weltweiter Rekordzuwachs bei Strom aus erneuerbaren Energien im Jahr 2020

Trotz der COVID-19-Pandemie wurde die Kapazität aus erneuerbaren Energien 2020 weltweit um mehr als 260 GW erhöht, was den bisherigen Rekord um fast 50% übertrifft / IRENA-Generaldirektor Francesco La Camera begrüßt den Beginn des „Jahrzehnts der erneuerbare Energien“.

Der weltweite Kapazitätszuwachs aus erneuerbaren Energien im Jahr 2020 übertraf frühere Schätzungen und alle bisherigen Rekorde, trotz des Konjunkturabschwungs infolge der COVID-19-Pandemie. Nach den heute von der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) veröffentlichten Daten wurde im vergangenen Jahr weltweit ein Kapazitätszuwachs von mehr als 260 Gigawatt (GW) aus erneuerbaren Energien verzeichnet und somit die Kapazitätserhöhung im Jahr 2019 um fast 50 % übertroffen.

Aus der jährlichen Erneuerbaren Kapazität Statistik 2021 von IRENA geht hervor, dass der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten neuen Stromerzeugungskapazität das zweite Jahr in Folge deutlich gestiegen ist. Mehr als 80 % der im letzten Jahr neu hinzugekommenen Stromkapazität stammte aus erneuerbaren Energien, wobei 91 % davon auf Solar- und Windenergie entfielen.

Der wachsende Anteil der erneuerbaren Energien ist zum Teil auf die Netto-Stilllegung der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen in Europa, Nordamerika und erstmals auch in Eurasien (Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Russische Föderation und Türkei) zurückzuführen. Der Gesamtzuwachs aus fossilen Brennstoffen fiel von 64 GW im Vorjahr auf 60 GW im Jahr 2020, was den anhaltenden Abwärtstrend bei fossilen Brennstoffen verdeutlicht.

„Diese Zahlen zeugen von Widerstandskraft und geben Anlass zur Hoffnung. Trotz der Herausforderungen und Ungewissheit des Jahres 2020 haben sich erneuerbare Energien als eine unbestreitbare Quelle des Optimismus für eine bessere, gerechtere, widerstandsfähigere und saubereZukunft erwiesen“, so IRENA-Generaldirektor Francesco La Camera. „Der große Neustart bot einen Moment der Reflexion und die Chance, unseren Kurs in Richtung inklusiven Wohlstand zu lenken, und es gibt Anzeichen dafür, dass wir es tatsächlich tun“.

„Trotz der schwierigen Zeit, und wie vorausgesagt, markiert 2020 den Beginn des „Jahrzehnts der erneuerbare Energien“, so La Camera weiter. „Die Kosten sinken, die Märkte für saubere Technologien wachsen und noch nie waren die Vorteile der Energiewende so deutlich. Der Trend ist unaufhaltsam, aber wie die Vorschau unseres World Energy Transitions Outlook gezeigt hat, gibt es noch eine Menge zu tun. Unsere 1,5°C-Prognose zeigt, dass erhebliche geplante Energieinvestitionen umgelenkt werden müssen, um die Energiewende zu unterstützen und die Ziele für 2050 zu erreichen. In diesem kritischen Jahrzehnt des Handelns muss die internationale Gemeinschaft diesen Trend als Inspirationsquelle betrachten, um weiter zu kommen“, schloss er.

Der Anstieg der installierten Leistung um 10,3 Prozent stellt eine Expansion dar, die den langfristigen Trend eines gemäßigteren Wachstums von Jahr zu Jahr übertrifft. Ende 2020 belief sich die globale Erzeugungskapazität aus erneuerbaren Energien auf 2 799 GW. Der größte Anteil entfällt dabei nach wie vor auf die Wasserkraft (1 211 GW), obwohl Solar- und Windkraft rasch aufholen. Die beiden variablen Quellen erneuerbarer Energien dominierten die Kapazitätserweiterung im Jahr 2020 mit 127 GW bzw. 111 GW an neuen Solarenergie- und Windkraftanlagen.

China und die USA waren die beiden herausragenden Wachstumsmärkte im Jahr 2020. China, das bereits der weltweit größte Markt für erneuerbare Energien ist, hat im vergangenen Jahr 136 GW hinzugefügt, wobei der Großteil auf 72 GW Windkraft und 49 GW Solarenergie entfiel. Die USA installierten im vergangenen Jahr 29 GW an erneuerbaren Energien, fast 80 % mehr als 2019, davon 15 GW Solarenergie und rund 14 GW Windkraft. Afrika verzeichnete eine konstante Expansion mit einem Anstieg von 2,6 GW, etwas mehr als 2019, während Ozeanien die am schnellsten wachsende Region blieb (+18,4 %), wenn auch ihr Anteil an der globalen Kapazität gering ist und die Expansion fast zur Gänze von Australien getragen wurde.

Weltweiter Rekordzuwachs bei Strom aus erneuerbaren Energien im Jahr 2020 (windmesse.de)

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Technische Neuheit: Erste stationäre Brennstoffzelle versorgt Haushalte mit klimafreundlichem Strom

In Bamberg versorgt erstmals eine stationäre Brennstoffzelle mehr als 20 Haushalte mit klimafreundlichem Strom. Für die Serienfertigung investiert Hersteller Bosch einen dreistelligen Millionenbetrag.

Erste stationäre Brennstoffzelle in Bamberg: Gemeinsam mit den Stadtwerken Bamberg zeigt Bosch jetzt erstmals in der Bamberger Innenstadt mit seiner stationären Brennstoffzelle, wie eine dezentrale, klimafreundliche Energieversorgung der Zukunft aussehen kann. Wie die Stadtwerke am Montag (29. März 2021) berichten, wurde am Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) ein Kleinkraftwerk auf Basis einer Festoxid-Brennstoffzelle (Solid Oxide Fuel Cell, kurz SOFC) in Betrieb genommen.

Die zwei Meter hohe kühlschrankgroße Anlage erzeugt so viel Strom, dass damit der Strombedarf von mehr als 20 Vier-Personen-Haushalten im Stadtquartier um den Busbahnhof gedeckt werden kann. Den Stadtwerken zufolge ist die Brennstoffzelle mit einem Wirkungsgrad von 60 Prozent für die Stromerzeugung und von mehr als 85 Prozent bei zusätzlicher Wärmenutzung anderen Energiewandlern gleicher Größe deutlich überlegen.

Die produzierte Wärme nutzt eine Bäckerei am Busbahnhof zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung: „Der dezentralen Energieversorgung kommt mit der Energiewende eine große Bedeutung zu. Die stationäre Brennstoffzelle ist hervorragend für den Ausbau der lokalen Strom- und Wärmeversorgung in Stadtquartieren geeignet“, berichtet Dr. Wilfried Kölscheid, verantwortlich für die stationäre Brennstoffzelle bei Bosch. „Wir freuen uns, mit den Stadtwerken Bamberg einen Partner gefunden zu haben, mit dem wir gemeinsam zeigen können, wozu unsere stationäre Brennstoffzelle in der Lage ist“. 

Der Einsatz der stationären Brennstoffzelle in einem Stadtquartier sei nicht nur für Bosch ein wichtiges Anwendungsfeld, auch die Stadtwerke Bamberg sehen in der Technologie eine nachhaltige Lösung für die Energieversorgung im Bestand und bei der Entwicklung neuer Quartiere. „Mit der Brennstoffzelle werden wir Erfahrungen sammeln, die künftig bei der Energieversorgung bestehender Gebäude und neuer Quartiere einen nachhaltigen Nutzen schaffen sollen“, ist sich Dr. Michael Fiedeldey, Geschäftsführer der Stadtwerke Bamberg, sicher.

Bamberg: Erste stationäre Brennstoffzelle versorgt Haushalte mit klimafreundlichem Strom (infranken.de)

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Strom­bi­lanz 2020: Fast zur Hälf­te grü­ne En­er­gie

Die Corona-Pandemie hat das Jahr 2020 geprägt wie kein anderes Thema. Auch im deutschen Strommix hat das Virus seine Spuren hinterlassen – im Gegenteil zu vielen anderen Bereichen aber eher positive. So steigerten die Erneuerbare Energien ihren Anteil im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich. Wir fassen die Zahlen und deren mögliche Bedeutung für Stromverbraucher kurz und knapp zusammen.

Je nach Be­rech­nungs­me­tho­de lag der An­teil von grü­nem Strom am En­er­gie­mix zwi­schen 49,3 (Bundesnetzagentur) und 44,6 Pro­zent (BDEW). Fest steht, dass Wind­kraft, So­lar­ener­gie und Co. den fos­si­len En­er­gi­en im­mer mehr den Rang ab­lau­fen. Wäh­rend der An­teil grü­ner En­er­gie an der Strom­er­zeu­gung laut BDEW um 4,2 Pro­zent stieg, ge­ra­ten Braun- und Stein­koh­le im­mer wei­ter ins Hin­ter­tref­fen. Der Braun­koh­le­ein­satz für die Strom­er­zeu­gung ging 2020 um fast 20, der Stein­koh­l­ein­satz gar um 26 Pro­zent zu­rück. Im ver­gan­ge­nen Jahr­zehnt hat sich da­mit so­wohl der An­teil von Koh­le­kraft um rund die Hälf­te ver­rin­gert, wäh­rend die Er­neu­er­ba­ren um das Zwei­ein­halb­fa­che zu­leg­ten. Auch die Atom­kraft be­fin­det sich auf dem ab­stei­gen­den Ast und hat mit 11 Pro­zent An­teil an der deut­schen Strom­er­zeu­gung eben­falls die Hälf­te in­ner­halb von zehn Jah­ren ein­ge­büßt.

Strombilanz 2020: Fast zur Hälfte grüne Energie | Energieverbraucherportal