Die Gemeinde Bidingen setzt ein mutiges und klares Zeichen für Nachhaltigkeit, Regionalität und Eigenverantwortlichkeit im Stromkonsum. Die Ostallgäuer Kommune ist ab 1. Januar 2021 der erste kommunale Kunde auf dem cells energy Marktplatz und unterstützt damit ihre Energieerzeuger vor Ort.
Wir sind überzeugt, dass sich diese im Gemeinderat sehr ausführlich und durchaus kontrovers diskutierte Entscheidung nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch rechnen wird. Der errechnete Mehrpreis gegenüber einem großen konventionellen Energieversorger lässt sich nämlich auch durch klugen Verbrauch zu stromgünstigen Zeiten ein Stück weit kompensieren und darf außerdem mit den Einnahmen aus der Gewerbesteuer gegengerechnet werden, die die beiden Biogasanlagenbetreiber nun (hoffentlich) auch weit übers EEG hinaus zahlen können und werden. Bidingen – eine Gemeinde, die ihren Bürgern mit gutem Beispiel in Sachen Achtsamkeit und bewusstem Konsum vorangeht! Respekt!
Autor: Claudia Lau
Klimasicherheit für Bayern
„Wir wollen Klimasicherheit für Bayern.“ So kommentierte Umweltminister Thorsten Glauber im Landtag die erste Lesung des neuen Bayerische Klimaschutzgesetzes und den damit verbundenen 10-Punkte-Plan. Wir wollen das auch – und noch viel mehr: Sicherheit über die Landesgrenzen hinaus. Fürs Klima. Für eine nachhaltige Energieversorgung. Für alle und jeden.
Die Landesregierung will mit ihrem „10-Punkte-Plan“ einen Fahrplan für einen erfolgreichen Einsatz gegen CO2-Emissionen vorlegen. „Unser Ziel ist es, Ökonomie und Ökologie zu vereinen“, erklärt Thorsten Glauber und spricht von „Investitionen in Nachhaltigkeit und eine erneuerbare Zukunft.“ Die Rede ist von einer „Klima-Milliarde“, mit der der Freistaat ein „starkes Signal“ setzen will.
Während im Landtag noch gelesen, angekündigt und in Ausschüssen diskutiert wird, sind wir längst am Handeln. Wortwörtlich! Mit dem cells-energy-Marktplatz hat die renergie GmbH eine Plattform geschaffen, auf der sich Erneuerbare Stromerzeuger und klima- und konsumbewusste Verbraucher direkt begegnen und miteinander ins Geschäft kommen können. Die ideale Verbindung von Ökonomie und Ökologie. Regional. Nachhaltig. Eigenverantwortlich. Für Bayern und weit darüber hinaus.
Hurra! Schon die Nominierung ist ein Sieg! Unser cells energy-Marktplatz-Händler Paul Schweihofer und sein Bioenergiecentrum (BENC) im schwäbischen Mertingen (Landkreis Donau-Ries) haben es beim CeresAward 2020, Kategorie Energielandwirt, in die Runde der letzten Drei geschafft. Wir gratulieren von Herzen, freuen uns mit ihm und seinem Team und drücken auf den letzten Metern der Entscheidung alle Daumen!
Mit dem CeresAward werden seit 2014 alle zwei Jahre außergewöhnliche Leistungen von deutschen Landwirten in elf unterschiedlichen Kategorien prämiert, um dem Berufsstand für seine Verdienste in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz, Nahrungsmittelversorgung, Tierwohl und vieles mehr Anerkennung zu zollen.
Eine unabhängige Jury, bestehend unter anderem aus Fachleuten von Branchenorganisationen und Redakteuren der Fachzeitschrift agrarheute, wählt aus allen Bewerbungen zunächst drei Vorschläge je Kategorie aus. Die endgültigen Sieger werden dann während der „CeresAward Gala“ bekannt gegeben. Entscheidend für Nominierung und Prämierung sind dabei nicht die höchsten Leistungen im Betrieb, sondern beste wirtschaftliche Ergebnisse bei gleichzeitigiger Berücksichtigung bäuerlicher Tugenden wie Mut, Ideenreichtum und Verantwortungsbewusstsein für Familie, Betrieb, Tier, Natur und Gesellschaft.
Paul Schweihofer ist ein gutes Beispiel dafür. Er produziert Energie aus Abfall. In seiner Präsentation auf der Shortlist des CeresAward heißt es: „Viele träumen davon: aus Mist Geld machen. Paul Schweihofer ist da auf dem besten Weg. Er macht nämlich aus Abfall Energie. Eine lohnende Geschäftsidee für den Landwirt und Biogasanlagenbetreiber aus Mertingen. Anstatt Mais und andere Feldfrüchte zu Strom und Wärme zu vergären, nutzt das Bio Energie Centrum BENC Abfall. So landet der Inhalt vieler Bioabfalltonnen in der Anlage. Hinzu kommen Grünschnitt, Gemüseabfälle und Landschaftspflegematerial von Mertinger Höll und Donau-Ries. Und schließlich lassen sich auch noch vermeintlicher Abfall aus der Molkerei, der Zuckerfabrik, der Pommesproduktion und als Krönung 500 t Pferdemist zu Strom veredeln. Eine Mio. kW/h Strom für über 2.200 Haushalt kommen dabei heraus. Eine saubere Sache.„
https://www.ceresaward.de/energielandwirt/paul-schweihofer-mertingen/
Eine saubere Sache! Das finden wir auch! Und bleiben gespannt und zuversichtlich bis zur großen Gala am Mittwoch, 28. Oktober 2020.
Die Vorteile von Biogas
Strom aus Biogasanlagen gilt im Vergleich zu Wind- oder Solarstrom als teuer. Doch den höheren Kosten stehen viele zusätzliche Leistungen gegenüber. Das zeigt die Studie „Makro Biogas“ des Instituts für Zukunfsenergie und Stoffstromsysteme (IZES).
(http://www.izes.de/de/projekte/makrobiogas)
Diese Zusatzleistungen von Biogasanlagen können beispielsweise Nährstoffmanagement, Erosionsschutz, Fruchtfolgen, Biodiversität, Gründlandschutz sowie die Verwertung von Grünschnitt, Gülle und Mist oder die Entsorgung von Bioabfällen sein. All das aber wird momentan gesellschaft kaum wahrgenommen, geschweige denn gewürdigt.
Wenn die auf 20 Jahre festgelegte EEG-Vergütungsdauer demnächst für eine stetig zunehmende Zahl von Biogasanlagen ausläuft und diese Betriebe stillgelegt werden, dann droht nicht nur ein Rückschritt bei der erneuerbaren Strom- und Wärmeerzeugung. Auch die oben genannten ökologisch und ökonomisch relevanten Dienstleistungen müssen dann auf andere Weise erbracht und finanziert werden.
Umso wichtiger, dass die Anlagen am Leben gehalten werden.
Mit dem Bürgerstrom-Marktplatz haben wir eine Plattform geschaffen, die (nicht nur) der Biogasbranche eine Perspektive bietet. Über das EEG und die reine Strom- und Wärmegewinnung hinaus. Eine ökonomisch-ökologische Solidargemeinschaft – 100 Prozent nachhaltig, eigenverantwortlich und fair.
Mit dem Schweizer Energiedienstleister Alpiq hat die Kemptener renergie Gesellschaft einen internationalen Partner für ihr Tochterunternehmen „cells energy“ gefunden: Vor allem PV- und Windkraftanlagenbetreiber werden davon profitieren. Alpiq gilt als einer der europaweit führenden Direktvermarkter in diesen Bereichen. „Aber auch für die Wasserkraft haben wir damit einen renommierten Dienstleister gewonnen“, freut sich Geschäftsführer Florian Weh über die neue Kooperation.
In rund 30 Ländern bietet das Lausanner Unternehmen seine Dienstleistungen im Bereich Stromhandel an. Dabei hat sich Alpiq auf die Optimierung und Flexibilitätsvermarktung spezialisiert, was den Betreibern von Erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen auf dem cells energy-Marktplatz größtmögliche Erträge bei kleinstmöglichem Risiko garantieren soll.
Daneben produziert die Schweizer Holding seit rund 100 Jahren schon auch selbst klimafreundlichen und nachhaltigen Strom aus Schweizer Wasserkraft und ist zusätzlich an einer Reihe von flexiblen thermischen Kraftwerken, Windparks und Photovoltaikanlagen in Europa beteiligt.
Mit dieser Kooperation hat cells den dritten Vermarkter an Bord. Gemeinsam mit den fünf Anbietern im renergie Pool handeln sie aktuell über 2,5 GW-Stunden cells-energy-Strom aus rund 60 Erneuerbaren Energieanlagen. Dutzende weiterer Betriebe sind bereits registriert und werden in Kürze als Anbieter auf dem Bürgerstrom-Marktplatz auftreten. Der Kundenstamm beläuft sich aktuell auf über 250 Verbraucher, darunter Privathaushalte und mittelständische Unternehmen. Im Moment laufen Gespräche mit größeren Industrieunternehmen und einer Reihe von Kommunen, die sich für den Marktplatz und die Möglichkeit des nachhaltigen, regionalen und eigenverantwortlichen Strombezugs interessieren.