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Recht und Politik Vermarktung

Wie lange noch?

„Wie lange noch nehmen wir diesen Blödsinn hin?“ fragt Raimund Kamm, Landesvorsitzender der LEE Bayern, der der Verein renergie Allgäu seit vier Jahren als Gründungsmitglied angehört. Die Empörung des Augsburger Energieexperten richtet sich gegen die Bayerische Staatsregierung und ihre unergründlichen Vorschläge in Sachen Stromversorgung.
Statt naheliegende Erneuerbare Alternativen wie Bioenergie, Erdwärme, Solar, Wasser-und Windkraft zu nutzen und in Kombination mit Lastmanagement, Ausbau eines deutschen/europäischen Stromnetzverbundes und Speichertechnologien für eine preiswerte, umweltfreundliche und verlässliche Stromversorgung zu sorgen, „fabulieren Aiwanger und Söder mal über Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, mal über Fracking und immer wieder über die Einfuhr von Wasserstoff aus fernen Ländern.“

Raimund Kamm spricht sich deutlich dafür aus, in Deutschland aus einer Stromzone endlich mehrere zu machen. So wie das Dänemark und Norwegen bereits geschehen ist – und so wie das schon seit Jahren immer wieder von verschiedenen Fachgremien gefordert, von Stromhändlern, Börse, Industrie und Netzbetreibern aber genauso lange und vehement verhindert wird.

Während das Bundeswirtschaftsministerium argumentiert, dass eine Zonenteilung zu großen Preisunterschieden zwischen dem windkraftreichen Norden und dem verbrauchsstarken Süden führen würde, rechnen Mathematiker und Volkswirte der Universität Trier und des Energie Campus Nürnberg mit bundesweiten Einsparungen von bis zu einer Milliarde Euro. So teuer nämlich ist aktuell das Engpaß-Management durch Redispatch und Abregeln von Erzeugeranlagen, das durch eine Zonenteilung nicht mehr in dem Maße nötig wäre. Und diese Einsparungen kämen dann freilich auch den Verbrauchern in Süddeutschland zugute, obwohl sich für ihre Zone höhere Spotmarktpreise ergäben.

Der LEE kündigt an, sich mit allem Nachdruck in die energiepolitischen Diskussionen einzubringen, um das erklärte Ziel einer 100%igen Versorgung aus Erneuerbaren Energien im Land möglichst schnell zu erreichen.

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Photovoltaik Recht und Politik Vermarktung

Bürgerenergie nicht abwürgen!

In der Oktoberausgabe von „neue energie“, dem „magazin für klimaschutz und erneuerbare energien“ macht Josef Göppel, ehemaliger Bundestagsabgeordneter und heute Energiebeauftragter für Afrika im Bundesentwicklungsministerium, eine Handvoll sehr konkreter Vorschläge für die Bürgerenergie:

  • PV-Dachanlagen in der sonstigen oder einer vereinfachten Direktvermarktung sollen nach Abschluss der EEG-Förderung den jeweiligen Marktwert Solar (2019: 3,77 ct/kWh) vergütet bekommen.
  • Eigenerzeugte erneuerbare Elektrizität aus Anlagen mit einer Leistung von bis zu 30 Kilowatt muss von Umlagen, Abgaben und Gebühren befreit sein.
  • Das muss für Anlagen innerhalb und außerhalb der EEG-Förderung gleichermaßen gelten.
  • Anlagen unter 7 Kilowatt können nach Aussagen mehrerer Regionalnetzbetreiber nach Standardlastprofilen an den Verknüpfungspunkten mit dem Ortsnetz zeitgenau gesteuert werden. Intelligente Messysteme mit viertelstündlicher Messung sind hierfür nicht erforderlich.
  • Herkunftsnachweise für CO2-frei erzeugten Grünstrom aus Anlagen bis 30 Kilowatt Leistung sollen vom Umweltbundesamt ohne jährliche Gebühren ausgestellt werden.
  • Die Richtlinie EU2018/2001 vom 21. Dezember 2018 zur Förderung der Nutzung von Elektrizität aus erneuerbaren Quellen muss eins zu eins in nationales Recht umgesetzt werden

Wir heben den Daumen, nicken alle sechs Vorschläge ab – und setzen noch einen drauf: Es reicht nicht, die bestehenden Anlagen zu sichern. Es müssen darüberhinaus noch Anreize für Innovation und Bürgerenergie-Initiativen gegeben werden. Wir fügen darum hinzu:

  • Innovationsanreize für Anlagenbetreiber schaffen, die ihren erneuerbar erzeugten Strom regional anbieten. Zum Beispiel: Keine Stromsteuer für cells-energy-Erzeuger!

Damit würde die Bürgerenergie nicht nur nicht abgewürgt, sondern gefördert und unterstützt. Das ist es, was wir im Sinne einer nachhaltigen Zukunft brauchen!

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Photovoltaik Vermarktung Wasserkraft Windkraft

Schweizer Präzision für die Bürger-Energiewende

Mit dem Schweizer Energiedienstleister Alpiq hat die Kemptener renergie Gesellschaft einen internationalen Partner für ihr Tochterunternehmen „cells energy“ gefunden: Vor allem PV- und Windkraftanlagenbetreiber werden davon profitieren. Alpiq gilt als einer der europaweit führenden Direktvermarkter in diesen Bereichen. „Aber auch für die Wasserkraft haben wir damit einen renommierten Dienstleister gewonnen“, freut sich Geschäftsführer Florian Weh über die neue Kooperation.

In rund 30 Ländern bietet das Lausanner Unternehmen seine Dienstleistungen im Bereich Stromhandel an. Dabei hat sich Alpiq auf die Optimierung und Flexibilitätsvermarktung spezialisiert, was den Betreibern von Erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen auf dem cells energy-Marktplatz größtmögliche Erträge bei kleinstmöglichem Risiko garantieren soll.

Daneben produziert die Schweizer Holding seit rund 100 Jahren schon auch selbst klimafreundlichen und nachhaltigen Strom aus Schweizer Wasserkraft und ist zusätzlich an einer Reihe von flexiblen thermischen Kraftwerken, Windparks und Photovoltaikanlagen in Europa beteiligt.

Mit dieser Kooperation hat cells den dritten Vermarkter an Bord. Gemeinsam mit den fünf Anbietern im renergie Pool handeln sie aktuell über 2,5 GW-Stunden cells-energy-Strom aus rund 60 Erneuerbaren Energieanlagen. Dutzende weiterer Betriebe sind bereits registriert und werden in Kürze als Anbieter auf dem Bürgerstrom-Marktplatz auftreten. Der Kundenstamm beläuft sich aktuell auf über 250 Verbraucher, darunter Privathaushalte und mittelständische Unternehmen. Im Moment laufen Gespräche mit größeren Industrieunternehmen und einer Reihe von Kommunen, die sich für den Marktplatz und die Möglichkeit des nachhaltigen, regionalen und eigenverantwortlichen Strombezugs interessieren.